Auf dem Bild bilden Simone Becker, Regina Szymber und Mirjam Kramer als die drei Nornen den Weltenbaum Yggdrasil nach.
Hier der Bericht:
Die Schöpfung in die Aula gebracht
Vielleicht gibt es einen Zusammenhang, dass beim Stück der GewölbeGaukler über die Schöpfung gerade die einen Strich durch die Rechnung machte. Wegen Regens konnten die Gaukler des Convenartis Kleinkunstvereins die Premiere ihres Stücks „Genesis – ein Anfang ist ein Anfang ist ein Anfang“ nicht wie geplant im Freien auf dem Parkdeck des DBGs abhalten, sondern mussten in die Aula „Alte Steige“ ausweichen. Doch weder das noch die damit gebotene Testpflicht verdarben den Schauspielern und den etwa 25 Zuschauern die Laune.
Das Stück, das als Collage angelegt ist, beginnt mit der Zerstörung der Welt durch den sich selbst überschätzenden Menschen. Dann wird – entlang der biblischen Schöpfungsgeschichte – wieder aufgebaut. Die verschiedenen Elemente – Land, Wasser, Wind, Tiere, Pflanzen… dienten Regisseurin Bernadette Latka als Rahmen für ganz unterschiedliche Darbietungen – vom Gedichtvortrag über Puppenspiel bis hin zu You-tube-Erklärvideos. So mussten die acht Schauspielerinnen und ihr männlicher Mitstreiter immer wieder in verschiedenste Rollen schlüpfen. Klar, dass dabei langwierige Kostümwechsel nicht möglich sind. So stand in der Bühnenmitte eine Truhe, aus der sie sich mit kleinen Accessoires kurzerhand in Goethe, den kleinen Prinzen, den Rap-Star und vieles mehr verwandelten. Und dann galt es noch, nach aktueller Corona-Verordnung, beim Sitzen die Maske aufzuziehen. „Immer dann, wenn es die Darbietung ermöglicht“, so der Erlass. Dies alles geschah mit großer Spielfreude.
Neben den biblischen Elementen wurde die Mythologie berücksichtigt, zum Beispiel, wenn die drei Nornen und der Weltenbaum Yggdrasil auftauchen.
Neben Wortbeiträgen gab es zu jedem Tag eine Performance, die Körpereinsatz von den Mitwirkenden forderte, ob sie nun den Bodenkontakt suchten oder sich blind im Raum orientierten.
Auch das Publikum wurde eingebunden, etwa als Preisrichter bei einem etwas anderen Poetry Slam. In der Aufführung wechselten Lachen und Schmunzeln, etwa bei einer überzeichneten Werbung oder liebevollen Tiergedichten mit ernsteren Tönen, etwa, wenn es um die Zerstörung der Umwelt durch den Menschen geht.
Am Ende war die Welt wieder komplett erschaffen. Die Gaukler gaben ihren Zuschauern noch zahlreiche nützliche Ratschläge mit und vor allem die eine Botschaft: Die Welt und jeder Mensch sind kostbar. Dies alles zu bewahren ist Aufgabe aller – gerade jetzt beim neuen Anfang nach dem Corona-Lockdown.
Weitere Aufführungen finden, wenn das Wetter mitspielt, am Freitag, 2. Juli um 19 Uhr auf der Wertheimer Burg und am Sonntag, 25. Juli um 15.30 Uhr als Picknickveranstaltung im Schlösschenpark statt. Für letztere Veranstaltung kann man im Café Sahnehäubchen einen Picknickkorb vorbestellen.
Bei schlechtem Wetter ist an beiden Terminen die Aula „Alte Steige“ Ausweichspielstätte.
Der Eintritt ist frei.
Der Verein freut sich über Spenden.
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