von Martin Köhler
Das Wetter wird langsam zu einem Freund der Open-Air-Reihe!
Gestern Abend schien die Sonne sogar so sehr, dass Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig ihr Stellenweise ausweichen musste, um das Publikum sehen zu können. Vor ausverkauftem Burginnenhof kam er auf den Punkt, und zwar auf den wunden Punkt, wie sein aktuelles Programm heißt: Der Mensch, der zuletzt die drei großen Kränkungen hinnehmen musste, wird derzeit weiter durch ein kleines Virus gekränkt, was zur Entwicklung der „Verschwörungsschwurbler“ geführt hat. Pelzig meint zu jenen: „Manche Menschen muss man fröhlich ins Reich des Wahnsinns ziehen lassen.“ Die Kränkungen führen natürlich auch zu Heilungsversuchen in Therapiesitzungen. Pelzig plauderte über seine therapeutische Gruppe; allerdings war er dort nur Mitglied geworden, weil diese seinerzeit jemanden gesucht hatte, der einen Stuhl repariert, und er musste sich dann zwei Stunden mit dem Stuhl herumärgern und schlimm schimpfen, woraufhin er direkt aufgenommen wurde. Ihm gefälltes dort – und das dort gebotene Programm spart ihm die Gebühr für Netflix.
Der wunde Punkt unserer genetischen Verwandtschaft mit Affen (bzw. auch Bananen) führt laut Pelzig übrigens auch dazu, dass alle mit allen verwandt sind – Alexander Gauland beispielsweise mit Ausländern oder Pelzig samt Publikum mit Alexander Gauland – eine heftige Kränkung, wie er fand. Die Kränkungen in der Kindheit waren dann auch Thema bei Pelzig wie immer genialem Stammtisch mit Dr. (Roderich!) Möbel und Hartmut. Pelzig Analyse der aktuellen Probleme ging weiter zur Demokratie als „großer alten Dame der guten Absichten“, die allerdings unter einem Repräsentationsproblem in puncto Frauen und Jugend leide, weshalb es nicht verwunderlich sei, wenn die Jugend auch anderen Regierungsformen gegenüber aufgeschlossen ist.
Zukünftige Lösungen mit eventuellem Potenzial untersucht er skeptisch, z.B. „Mind-Uploading in der Cloud“. Möglicherweise führe dies allerdings nicht dazu, dass die Menschheit das Problem der Dummheit lösen wird, denn: „Die Mutter der Dummen ist immer schwanger“, so ein afghanisches Sprichwort.
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